Im ausgehenden 19., beginnenden 20. Jahrhundert wurden sie massenweise produziert und galten als der Wandschmuck schlechthin: Schutzengelbilder.
Die Bildmotive, bei denen in verschiedenen Varianten in Gefahr geratene Kinder von einer geflügelten Engelsfigur behütet werden, waren seit dem späten Mittelalter beliebt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein stellte der Besitz von Wandbildern jedoch weitgehend ein Privileg des Adels oder des wohlhabenden Bürgertums dar. Erst die Erfindung der Lithografie 1797/98 durch Alois Senefelder (1771–1834) ermöglichte die mehrfarbige Reproduktion von Gemälden – der entscheidende Startschuss für die Massenproduktion von Bildern zum günstigen Preis. Schutzengelbilder standen infolgedessen seit den 1880er-Jahren ganz oben auf den Produktionsplänen der Bilderfabriken. Sie hingen meist über dem Kinderbett und dienten der religiösen Erbauung ebenso wie als didaktisches Mittel in der Kindererziehung. In der Sonderausstellung „Behütete Kindheit – Schutzengelbilder um 1900“ zeigt das Hohenloher Freilandmuseum 25 Schutzengeldarstellungen aus der Sammlung von Ralf Tossenberger.
Eröffnung: Sonntag, den 27. März 2022 um 15 Uhr
Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt unter Beteiligung von Kindern des Naturkindergartens, der vor einigen Wochen auf dem Gelände des Freilandmuseums eröffnet worden ist. Alle Interessierten sind zur Eröffnung herzlich eingeladen.
Die Ausstellung ist bis zum 1. Mai 2022 in der ehemaligen Remise des historischen Steigengasthauses (Gebäude 10a) zu sehen.