Ab sofort ist in der Ausstellungs- und Veranstaltungsscheune aus Bühlerzimmern (Gebäude 4b) die Sonderausstellung „In Vielfalt geeint? – Europa zwischen Vision und Alltag“ zu sehen. Aufgezeigt wird der Weg Europas vom Kontinent der ständigen Kriege (90 Kriege in Europa allein zwischen 1600 und 1945) zum weitgehend geeinten Europa.
Neben dem wichtigsten Aspekt, nämlich dem der Friedenssicherung, hat die Europäische Integration beginnend 1952 die Lebensbedingungen aller Europäerinnen und Europäer tiefgreifend verändert und auf vielen Gebieten nachhaltig verbessert. Europäische, nicht nationale Standards waren es, die in vielen Berufsfeldern die Arbeitsbedingungen verbessert haben. Der freie Waren- und Personenverkehr ist eine wesentliche Säule einer jeden exportorientierten Wirtschaft, sichert allein in Deutschland einen Großteil der Arbeitsplätze.
Die Menschen der Europäischen Länder knüpfen Kontakte über Grenzen hinweg, die Grenzen verlieren im Alltag ihre Bedeutung. Die regionalen kulturellen Besonderheiten werden um weitere, ursprünglich aus anderen Herkunftsregionen stammende, bereichert. Griechisches Olivenöl, französischer Weichkäse, schottischer Whisky und italienischer Espresso gehören genauso zum kulinarischen Repertoire vieler Hohenloher Haushalte wie Spätzle und Blooz. Theater- und Musikfestivals sind vielfach europäisch, Schüleraustausche und Städtepartnerschaften sind zu Selbstverständlichkeiten geworden, ebenso wie „Erasmus +“- Auslandsaufenthalte für Studierende, Künstler oder Sportler. Die Europäische Integration ist ein Prozess, von dem nahezu alle Europäerinnen und Europäer profitieren und dessen Vorteile alle als selbstverständlich annehmen, trotzdem werden aus verschiedenen Lagern immer wieder Stimmen laut, die die EU als „Bürokratiemonster“ diffamieren, das angeblich aus „Regulierungswut“ heraus, nicht viel anderes unternimmt als Gurkenkrümmungsgrade und Ölkännchen zu normieren.
Nicht alles hat im Prozess der Einigung auf Anhieb geklappt, dennoch ist die Europäische Integration die großartigste Entwicklung, die dieser Kontinent in seiner langen, blutigen Geschichte erlebt hat, sehr zum Wohl der Menschen. Wie die Einigung erfolgt ist, wie die Administration funktioniert und welche Meilensteine die Entwicklung bisher zu verzeichnen gehabt hat, wird in der Ausstellung erläutert, auch mit interaktiven Stationen, die auch für Kinder und Jugendliche interessant und lehrreich sind. Schirmherrin der Ausstellung ist die Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt, MdEP.
Geöffnet ist die Ausstellung bis 30. September täglich von 10 bis 18 Uhr, vom 1. Oktober bis zum 8. November 2020 Dienstag bis Sonntag von 10–17 Uhr.
Begleitend zur Ausstellung ist eine Publikation erschienen.
Die Ausstellung und die Begleitpublikation wurden gefördert von der VR Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim eG und dem „ART-regio“-Förderprogramm der SparkassenVersicherung.
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