#StolenMemory: Ausstellung über persönliche Gegenstände von KZ-Häftlingen
Ob Uhren, Eheringe, Papiere oder Fotos – Bei der Einlieferung in Konzentrationslager nahmen die Nationalsozialisten den Menschen ihre persönliche Habe ab. Bis heute bewahren die Arolsen Archives noch etwa 2.500 Umschläge mit diesen persönlichen Gegenständen – sogenannte Effekten – auf. 2016 riefen die Arolsen Archives mit #StolenMemory eine Kampagne ins Leben, bei der sie mit der Hilfe vieler Freiwilliger die Familien der Opfer suchen, um die Gegenstände zurückzugeben. Seitdem konnten bereits über 600 Effekten an Familien der Opfer in aller Welt zurückgegeben werden. Die Ausstellung zeigt Bilder solcher Effekten in einem aufgeklappten Übersee-Container erzählt vom Schicksal von zehn NS-Verfolgten.
Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 10. September 2024 bei der Zwangsarbeiterbaracke (Gebäude 15).

Das Ziel der Ausstellung: Aufmerksamkeit und Unterstützung
Unter der Überschrift „Gefunden“ lenkt die Ausstellung den Blick auf persönliche Gegenstände, die bereits zurückgegeben werden konnten. Sie berichtet vom Verfolgungsweg der einstigen Besitzer:innen und den Rückgaben an ihre Familien heute.
Unter der Überschrift „Gesucht“ werden Effekten gezeigt, die noch auf ihre Rückgabe warten. Eine wichtige Botschaft ist deshalb auch: Jede:r kann die Arolsen Archives bei der Rückgabe der Effekten unterstützen und sich selbst auf Spurensuche nach den Verfolgten und deren Familien begeben. Denn noch immer bewahrt das Archiv gestohlene Erinnerungsstücke von mehr als 2.000 Personen aus ganz Europa auf.
Ausstellung und Website
Seit August 2020 reist die #StolenMemory-Ausstellung mit mittlerweile vier Containern durch Deutschland, Polen und Frankreich.
Begleitend zur Ausstellung bietet die Website stolenmemory.org interessante Einblicke: Kurze, animierte Filme mit ergänzenden Webstories erzählen von individuellen Schicksalen. Diese Materialien wurden speziell für Jugendliche entwickelt und im Juni 2021 mit dem Grimme-Online-Award in der Kategorie „Wissen und Bildung“ ausgezeichnet. Auf der Website steht zudem umfangreiches pädagogisches Material zur Verfügung, das von Schulen und Bildungseinrichtungen auf allen Stationen der Wanderausstellung genutzt werden kann.
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