Zum Seiteninhalt springen
Zur Blogübersicht

Silber und Blau – Von den Anfängen der Fotografie

Schnell ein Bild mit dem Smartphone machen, über WLAN mit dem Drucker verbinden und ein Foto ausdrucken, vielleicht noch über den Messenger an Familie und Freunde schicken: Fotos sind heute überall in unserem Alltag und in Minutenschnelle verfügbar. Bis zu unseren heutigen digitalen Fotos war es technisch allerdings ein weiter Weg.

Zu sehen ist die Planzeichnung des „Panorama Français“ des Architekten Charles Garnier in Paris. Im rechten Raum befand sich das 360°-Gemälde. Abbildung aus Durm et al (1904). Handbuch der architektur. Vierter Teil. Entwerfen, Anlage und Einrichtung der Gebäude. 4. Halbband, 2. Heft, 3. Auflage. Stuttgart: Alfred Kröner. S. 285.

Das Bedürfnis des Menschen, sich und seine Umwelt abzubilden, ist jedoch keine moderne Marotte. Schon in Höhlenmalereien, Skulpturen und Gemälden findet sich dieses Phänomen wieder. Im 19. Jahrhundert erreichte das Bedürfnis mit einer neuen „Schaulust“ einen vorläufigen Höhepunkt. Zahlreiche Erfindungen sollten diese Lust stillen. Das „Panorama“ wurde zum Beispiel sehr beliebt – eine 360°-Malerei in einem kreisrunden Raum, die eine Landschaft abbildet und Betrachtende in eine andere Umgebung versetzen soll.

„Boulevard du Temple“ von Louis Daguerre, vermutlich 1838 aufgenommen. Daguerreotypie einer Straße in Paris. Dieses Bild gilt als die erste Fotografie, die einen Menschen zeigt. Ein Mann ließ sich die Schuhe polieren und konnte deshalb trotz langer Belichtungszeit eingefangen werden (unten links im Bild).

Auch die Fotografie hat ihre Anfänge im 19. Jahrhundert. Eine einschneidende Erfindung war hier die sogenannte Daguerreotypie, benannt nach dem französischen Maler Louis Daguerre, die 1839 veröffentlich wurde. Daguerre war beteiligt an der Erfindung des Verfahrens, bei dem eine Silberplatte so mit Iod behandelt wurde, dass sie lichtempfindlich wurde. Diese Platte wurde in einen großen Kasten mit Objektiv, also den Kameraapparat, eingesetzt und musste anfangs bis zu 15 Minuten belichtet werden, um eine Abbildung zu zeigen. Zunächst hat man deshalb vor allem unbewegliche Objekte wie Gebäude fotografiert. Fixiert wurde das Bild abschließend mit Quecksilberdämpfen. Das Verfahren war also nicht nur zeitaufwendig und teuer, sondern auch hochgiftig, weshalb viele „Daguerreotypisten“ (wie die Fotografen genannt wurden) sehr früh verstarben. Hinzu kam, dass die Daguerreotypien berührungsempfindlich waren und deshalb luftdicht hinter Glas aufbewahrt werden mussten.

Fotogramm verschiedener Blüten

Eine andere frühe Form der Fotografie war die Cyanotypie, die vor allem um 1870 an Beliebtheit gewann. Hierbei wird ein Trägermaterial – Papier oder Stoff – mit einer lichtempfindlichen Lösung im Dunklen bestrichen und getrocknet. Wird dieser Träger dann Licht ausgesetzt, verfärbt er sich blau – daher die Bezeichnung „Cyan“, abgeleitet vom altgriechischen „kyaneos“ (= blau). Stellen, an die keine Sonne gelangt, bleiben weiß und bilden das Motiv ab. Anschließend muss das Trägermaterial in einer Lösung gebadet werden, damit die weißen Stellen sich nicht verfärben. Die britische Naturwissenschaftlerin Anna Atkins hat die Cyanotypie bereits in den 1840ern für Abbildungen von Pflanzen genutzt. Legt man Blätter und Blüten direkt auf das Trägermaterial, werden ihre Formen abgebildet. Das Ergebnis wird als Fotogramm bezeichnet. Diese Verwendung ist heute noch bei vielen Künstlerinnen und Künstlern verbreitet, aber auch für Zuhause ist die Cyanotypie ein beliebtes DIY-Projekt.

Der historische „Photograph“ im Freilandmuseum

Dies ist nur ein kleiner Einblick in Stationen der Fotografie. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Technik rasant weiter. Wer einen frühen Kameraapparat mal in Verwendung sehen möchte, sollte am 22. Oktober 2023 zu uns ins Freilandmuseum kommen. Da sind historische „Photographen“ bei uns im Gelände unterwegs, machen Porträts und können Spannendes über historische Kameratechniken berichten.

Datenschutz-Optionen
Wir setzen auf wackershofen.de Cookies ein und nutzen externe Webdienste für verschiedene Zusatzfunktionen. Hier können Sie steuern, inwiefern Sie uns hierfür die Erlaubnis erteilen möchten.
Klicken Sie auf „Alle akzeptieren“, um auf unsere Webseite mit allen Zustimmungen zu gelangen. Klicken Sie auf „Einstellungen übernehmen“, um nur die ausgewählten Zustimmungen zu erteilen.
Detailinfo

Stand: 03/2023

Diese Hinweise gelten für die unter wackershofen.de erreichbaren Webseiten, im Folgenden benannt als „unsere Webseite“ oder „wackershofen.de“.

Wir setzen auf wackershofen.de Cookies ein und nutzen externe Webdienste für verschiedene Zusatzfunktionen. Hier können Sie steuern, inwiefern Sie uns hierfür die Erlaubnis erteilen möchten. Abhängig von Funktion und Verwendungszweck können die Datenschutz-Optionen in drei Kategorien eingeteilt werden:

Unbedingt erforderliche Funktionen

Diese Cookies sind notwendig, damit Sie auf der Webseite navigieren und deren Funktionen verwenden können, zum Beispiel um sich anzumelden oder um Formulare auszufüllen. Unbedingt erforderliche Cookies benötigen nach geltendem Recht keine Einwilligung durch die Nutzerin oder den Nutzer.

Statistik-Cookies

Diese Cookies sammeln Informationen über die Nutzung der Webseite, z. B. welche Seiten am häufigsten besucht werden und wie sich Besucherinnen und Besucher auf der Webseite bewegen. Sie helfen uns, wackershofen.de so zu gestalten, dass Sie sich gut orientieren können und die gesuchten Informationen schnell finden.

Eingebettete Module

Wir binden auf der Website an einigen Stellen kleine Anwendungen, Spiele oder Videos ein, die nicht auf unserem Server liegen, sondern von externen Dienstleistern bereitgestellt werden. Einige dieser Module verwenden externe Cookies, weswegen wir hierfür Ihre Zustimmung benötigen.

Auf unserer Webseite verwendete Funktionen
Erforderliche Cookies
Cookie Domain Domain Cookiename Name Lebensdauer [Tage] Dauer [Tage]
www.wackershofen.de cookietypes 356
www.wackershofen.de wires Sitzung
Statistik-Cookies
Cookie Domain Domain Cookiename Name Lebensdauer [Tage] Dauer [Tage]
www.wackershofen.de Matomo 386
Externe Module
Cookie Domain Domain Cookiename Name Lebensdauer [Tage] Dauer [Tage]
*.juicer.io Juicer 356
*.openstreetmap.org OpenStreetMap 356
*.sibforms.com Sendinblue 356
gstatic.com, youtube.com, youtube-nocookie.com YouTube 356
Datenschutzerklärung