Die Gebäude im Überblick
Die ältesten Gebäude des Freilandmuseums sind fast 500 Jahre alt, die jüngsten stammen aus dem 20. Jahrhundert. In ihrem Zusammenspiel zeichnen sie ein sehr vielschichtiges Bild vom Leben der Menschen in früheren Zeiten. Sie vermitteln Kenntnisse über das Bauen und Wohnen in früheren Zeiten, über den Alltag von wohlhabenden Bauern, Handwerkern, aber auch von ärmeren Teilen der Bevölkerung und von Randgruppen.
So unterschiedlich die Lebensverhältnisse der Menschen innerhalb einer bestimmten Zeit waren, veränderten sie sich auch über die Jahrhunderte. Veränderungen an den zum Teil sehr alten Gebäuden legen auf eindrucksvolle Weise Zeugnis davon ab.
Zu fünf Ensembles, die nicht scharf von einander abgegrenzt, sondern ineinander übergehend angelegt sind, wurden die umgesetzten Gebäude konfiguriert. Dabei bildet das „Hohenloher Dorf“ gewissermaßen den Mittelpunkt des Freilandmuseums mi den stattlichen Bauernhöfen aus der Zeit um 1550, um 1800 und um 1900. Hier befinden sich weitere Gebäude wie Handwerkerhäuser, Schulhaus und die Museumsgaststätte „Roter Ochsen“, die mit dem einzigartigen Ambiente eines Wirtshauses aus dem 18. Jahrhundert zum Rasten und Verweilen einlädt.
Dem Hohenloher Dorf vorgelagert ist das Ensemble „Technik“, hier sind neben anderem der Bahnhof und das älteste genossenschaftliche Getreidelagerhaus, beide Ende des 19. Jahrhunderts in Kupferzell erbaut, zu besichtigen.




Auf dem Weg vom Hohenloher Dorf zum „Weinbauerndorf“, dem zweitgrößten Ensemble des Freilandmuseums, liegt das „Steigengasthaus“. Ursprünglich an einer wichtigen Verbindungsstraße gelegen, bot es Kaufleuten und Fuhrknechten, aber auch den Zugtieren, Gelegenheit zur Stärkung und zum Übernachten. Allerlei Geschichten ranken sich bis heute um den einst abseits gelegenen Gasthof …
Im Weinbauerndorf sind Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude zu besichtigen, unter anderem das aus dem 16. Jahrhundert stammende Haus aus Sachsenflur, das seinen Besuchern als „begehbares Architekturdenkmal“ vieles über historische Bautechniken vermitteln kann. Im Weingärtnerhaus aus Verrenberg, einem noch heute bedeutenden Weinort, wird an Sonntagen die historische Besenwirtschaft betrieben.
Im „Mühlental“ sind eine 200 Jahre alte Sägemühle aus dem Welzheimer Wald und das Gehöft der Mühle Laun, 1687 in Weipertshofen erbaut, zu sehen. Beide Mühlen werden zu besonderen Anlässen betrieben, Mitglieder des „Mühlenteams“ geben Erläuterungen und Vorführungen der historischen Technik.
Wichtigstes Gebäude des Ensembles „Waldberge“ ist der 1585 erbaute Käshof. In diesem Gebäude haben sich im Winter 1944/45 dramatische Ereignisse, bei denen es um Leben und Tod ging, zugetragen.
Die fünf Gebäude-Ensembles sind eingebettet in eine Landschaft aus Feldern, Streuobstwiesen und Gärten.
Sonder- und Dauerausstellungen
Neben der Präsentation der originalgetreu eingerichteten Gebäude werden auch Sonder- und Dauerausstellungen gezeigt, die vertiefende Einblicke in unterschiedliche Bereiche der regionalen Kulturgeschichte bieten.
Eine Auswahl:
- „Die Milch kommt von der Kuh!“ (Gebäude 3a)
- „Auf der Reis’ – Die ‚unbekannte‘ Minderheit der Jenischen im Südwesten“ (Gebäude 10)
- „Rund ums Telefon“ (Gebäude 11)
- „Der Käshof – Dramatische Ereignisse im Winter 1944/45“ (Gebäude 50)